Du suchst nach talentierten Auszubildenden für dein Unternehmen, aber deine Stellenanzeigen erreichen nicht genug Schülerinnen und Schüler? Die Reichweite deiner Ausbildungsanzeigen zu erhöhen ist heute wichtiger denn je – denn der Wettbewerb um motivierte Nachwuchskräfte wird immer intensiver. In diesem Artikel erfährst du konkrete Strategien und bewährte Methoden, wie du deine Ausbildungsplätze erfolgreich bei der Zielgruppe platzierst und mehr qualifizierte Bewerbungen erhältst.

Übersicht

Warum die Reichweite deiner Ausbildungsanzeigen so wichtig ist

Der Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Während früher oft viele Bewerbungen auf eine Stelle kamen, ist heute die Situation umgekehrt: Unternehmen konkurrieren um die besten Talente. Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit blieben 2023 über 73.000 Ausbildungsplätze unbesetzt – ein Rekordwert, der die Dringlichkeit verdeutlicht, deine Reichweite zu erhöhen.

Aktuelle Zahlen zum Ausbildungsmarkt 2024

73.000+ Unbesetzte Ausbildungsplätze deutschlandweit
85% Der Schüler nutzen Social Media täglich
62% Informieren sich online über Ausbildungen
3-5 Kanäle solltest du mindestens nutzen

Die wichtigsten Kanäle für maximale Reichweite

Um deine Zielgruppe effektiv zu erreichen, musst du dort präsent sein, wo sich Schülerinnen und Schüler aufhalten. Ein Multi-Channel-Ansatz ist dabei entscheidend – verlasse dich nicht nur auf einen einzigen Kanal, sondern nutze eine kluge Kombination verschiedener Plattformen.

Social Media Plattformen

Instagram, TikTok und YouTube sind die Top-Plattformen bei Jugendlichen. Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag durch Stories, Reels und Videos erreichen die Zielgruppe emotional.

Ausbildungsportale

Spezialportale wie Ausbildung.de, Azubiyo oder IHK-Lehrstellenbörsen erreichen gezielt ausbildungsinteressierte Schüler mit konkreter Suchintention.

Schulkooperationen

Direkter Zugang zur Zielgruppe durch Berufsmessen, Schnupperpraktika und Partnerschaften mit Schulen in deiner Region.

Google & SEO

Suchmaschinenoptimierung sorgt dafür, dass deine Ausbildungsanzeigen bei relevanten Suchanfragen gefunden werden.

Social Media richtig nutzen: Instagram, TikTok und Co.

Social Media ist kein optionales Extra mehr, sondern ein Muss für erfolgreiches Azubi-Recruiting. Aber Achtung: Jede Plattform hat ihre eigenen Regeln und ihre eigene Zielgruppe.

Instagram für Ausbildungsmarketing

Instagram ist ideal für visuelle Einblicke in dein Unternehmen. Mit über 16 Millionen Nutzern in Deutschland in der Altersgruppe 13-25 Jahre erreichst du hier einen Großteil deiner Zielgruppe. Nutze Instagram Stories für spontane Einblicke, Reels für unterhaltsame Kurzvideos und reguläre Posts für strukturierte Informationen.

Erfolgsstrategien für Instagram

  • Authentische Azubi-Takeovers: Lass deine aktuellen Azubis einen Tag lang den Instagram-Account übernehmen und ihren Alltag zeigen
  • Behind-the-Scenes Content: Zeige, was hinter den Kulissen passiert – Teamevents, Arbeitsalltag, Werkstätten
  • Regelmäßige Stories: Poste mindestens 3-4 Mal pro Woche Stories mit Umfragen, Fragen und interaktiven Elementen
  • Hashtag-Strategie: Nutze lokale und branchenspezifische Hashtags wie #AusbildungMünchen oder #AusbildungElektrotechnik
  • Engagement fördern: Beantworte alle Kommentare und Direktnachrichten zeitnah

TikTok als Reichweiten-Booster

TikTok hat sich zur wichtigsten Plattform für die Generation Z entwickelt. Mit durchschnittlich 89 Minuten täglicher Nutzungszeit bei 13-17-Jährigen bietet TikTok enormes Potenzial. Der Algorithmus kann deine Inhalte viral verbreiten, selbst wenn du erst wenige Follower hast.

TikTok-Tipps für Unternehmen

  • Erstelle kurze, unterhaltsame Videos (15-30 Sekunden) mit Mehrwert
  • Nutze Trending Sounds und Challenges für deine Ausbildungsthemen
  • Zeige echte Menschen aus deinem Team – Authentizität schlägt Perfektion
  • Verwende Text-Overlays für bessere Verständlichkeit (viele schauen ohne Ton)
  • Poste regelmäßig: mindestens 3-5 Videos pro Woche für optimale Reichweite
  • Interagiere mit anderen Accounts und kommentiere relevante Inhalte

YouTube für ausführliche Einblicke

YouTube eignet sich perfekt für längere, informativere Inhalte. Videos zu „Ein Tag als Azubi“, Bewerbungstipps oder ausführliche Unternehmensvorstellungen performen hier besonders gut. 68% der 14-29-Jährigen nutzen YouTube täglich, was die Plattform unverzichtbar macht.

Ausbildungsportale strategisch nutzen

Neben Social Media spielen spezialisierte Ausbildungsportale eine zentrale Rolle. Diese Plattformen haben den Vorteil, dass Nutzer hier bereits mit einer klaren Absicht suchen: Sie wollen eine Ausbildung finden.

PortalBesonderheitMonatliche NutzerKosten
Ausbildung.deGrößte Reichweite, umfangreiche Filtermöglichkeiten~2 Mio.Ab 200€/Monat
AzubiyoMatching-System zwischen Unternehmen und Bewerbern~1,5 Mio.Ab 150€/Monat
IHK LehrstellenbörseKostenfrei, hohe Seriosität~800.000Kostenlos
HandwerkskammerSpeziell für Handwerksberufe~500.000Kostenlos
Jobbörse.deBreites Spektrum, auch Ausbildungen~3 Mio.Ab 180€/Monat

Wie du Stellenanzeigen optimierst

Eine gut formulierte Stellenanzeige kann den Unterschied zwischen null und zahlreichen Bewerbungen ausmachen. Hier sind die wichtigsten Elemente einer erfolgreichen Ausbildungsanzeige:

Aussagekräftiger Titel

Vermeide generische Titel wie „Ausbildung“. Nutze stattdessen: „Ausbildung zum Elektroniker (m/w/d) 2024 – Zukunft gestalten bei [Firmenname]“

Klare Strukturierung

Nutze Bullet Points, kurze Absätze und Zwischenüberschriften. Schüler scannen Texte – mach es ihnen leicht, die wichtigsten Infos schnell zu finden.

Benefits hervorheben

Stelle konkrete Vorteile klar dar: Übernahmegarantie, Ausbildungsvergütung, Zusatzleistungen, Weiterbildungsmöglichkeiten, moderne Ausstattung.

Authentische Sprache

Vermeide Floskeln und Fachjargon. Schreibe so, wie du auch mit Schülern sprechen würdest – freundlich, direkt und verständlich.

Visuelles Material

Nutze Bilder von echten Azubis in deinem Unternehmen. Stockfotos wirken unpersönlich und unglaubwürdig.

Call-to-Action

Sage klar, was der nächste Schritt ist: „Bewirb dich jetzt mit nur 3 Klicks“ oder „Schreib uns auf WhatsApp: [Nummer]“

Lokale Reichweite durch Schulkooperationen

Während digitale Kanäle wichtig sind, solltest du die Kraft persönlicher Kontakte nicht unterschätzen. Schulkooperationen bieten dir direkten Zugang zu deiner Zielgruppe und schaffen Vertrauen durch persönliche Begegnungen.

Verschiedene Formen der Schulkooperation

  1. Berufsinformationstage: Präsentiere dein Unternehmen und deine Ausbildungsberufe direkt in Schulen. Nimm unbedingt aktuelle Azubis mit – sie sprechen die Sprache der Schüler.
  2. Schnupperpraktika: Biete kurze Einblicke (1-3 Tage) an, bei denen interessierte Schüler deinen Betrieb kennenlernen können. Das reduziert spätere Ausbildungsabbrüche deutlich.
  3. Bewerbungstrainings: Biete kostenlose Workshops an Schulen an und positioniere dich als hilfreicher Partner – nicht nur als Unternehmen, das etwas will.
  4. Patenschaften: Baue langfristige Partnerschaften mit Schulen auf. Unterstütze Projektwochen, sponsere Veranstaltungen oder stelle Praktikumsplätze zur Verfügung.
  5. Azubi-Botschafter: Lass deine Azubis in ihre ehemaligen Schulen gehen und aus erster Hand berichten. Peer-to-Peer-Kommunikation ist extrem wirksam.

Google und SEO für Ausbildungsanzeigen

Suchmaschinenoptimierung wird im Ausbildungsmarketing oft unterschätzt. Dabei suchen 62% der ausbildungsinteressierten Jugendlichen aktiv bei Google nach passenden Stellen. Wenn deine Anzeigen hier nicht auftauchen, verschenkst du enormes Potenzial.

Wichtige SEO-Basics für Ausbildungsanzeigen

On-Page Optimierung

  • Verwende spezifische Keywords: „Ausbildung Mechatroniker München“ statt nur „Ausbildung“
  • Integriere lokale Begriffe: Stadtname, Region, Bundesland
  • Erstelle eine dedizierte Karriereseite mit Unterseiten für jede Ausbildungsposition
  • Nutze strukturierte Daten (JobPosting Schema) für bessere Darstellung in Suchergebnissen
  • Optimiere für mobile Geräte – über 70% der Schüler suchen mobil
  • Sorge für schnelle Ladezeiten (unter 3 Sekunden)

Content-Marketing für mehr Sichtbarkeit

Erstelle hilfreiche Inhalte rund um deine Ausbildungsberufe. Blogbeiträge wie „10 Gründe für eine Ausbildung im Handwerk“ oder „So läuft die Ausbildung zum Industriemechaniker ab“ ziehen organischen Traffic an und positionieren dich als Experten.

Google for Jobs nutzen

Google for Jobs ist ein kostenloser Service, der Stellenanzeigen prominent in den Suchergebnissen anzeigt. Um hier zu erscheinen, musst du strukturierte Daten in deine Stellenanzeigen einbauen. Das erhöht die Sichtbarkeit dramatisch – Unternehmen berichten von 30-50% mehr Klicks auf ihre Ausbildungsanzeigen.

Bezahlte Werbung gezielt einsetzen

Organische Reichweite ist wichtig, aber bezahlte Werbung kann deine Ergebnisse deutlich beschleunigen und präzisere Targeting-Möglichkeiten bieten. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen ohne große Markenbekanntheit ist ein Mix aus organischem und bezahltem Content sinnvoll.

Social Media Ads

Facebook und Instagram Ads ermöglichen extrem präzises Targeting. Du kannst deine Anzeigen exakt auf 14-17-Jährige in einem bestimmten Umkreis deines Unternehmens ausrichten, die sich für bestimmte Berufsfelder interessieren.

Budget-Empfehlungen für Social Media Werbung

Startbudget: 300-500€ pro Monat für kleinere Unternehmen mit 1-5 Ausbildungsplätzen

Mittleres Budget: 800-1.500€ pro Monat für mittelständische Betriebe mit 5-15 Ausbildungsplätzen

Größeres Budget: 2.000€+ pro Monat für größere Unternehmen oder bei schwer zu besetzenden Berufen

Tipp: Starte mit einem kleineren Testbudget über 4 Wochen und optimiere basierend auf den Ergebnissen.

Google Ads für Ausbildungsplätze

Google Ads funktioniert anders als Social Media Werbung: Hier werden Nutzer angesprochen, die bereits aktiv suchen. Das bedeutet höhere Conversion-Raten, aber auch höhere Kosten pro Klick (oft 1-3€ für ausbildungsrelevante Keywords).

Lohnt sich Google Ads?

Für schwer zu besetzende oder sehr spezifische Ausbildungsberufe kann sich Google Ads definitiv lohnen. Wenn du beispielsweise IT-Berufe oder technische Ausbildungen anbietest, wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, kannst du mit gezielten Google Ads die wenigen suchenden Kandidaten direkt erreichen.

Erfolg messen und optimieren

Die beste Strategie bringt nichts, wenn du nicht misst, was funktioniert und was nicht. Tracking und Analyse sind essentiell für kontinuierliche Verbesserung deiner Reichweite.

Wichtige Kennzahlen (KPIs)

Bewerbungsquote

Anzahl der Bewerbungen pro 100 Aufrufe deiner Stellenanzeige. Zielwert: 3-5% bei optimierten Anzeigen.

Quelle der Bewerbungen

Tracke, über welchen Kanal Bewerber zu dir kommen. Investiere mehr Budget in die erfolgreichsten Kanäle.

Engagement-Rate

Likes, Kommentare, Shares auf Social Media zeigen, wie gut deine Inhalte ankommen. Zielwert: 3-6% Engagement.

Reichweite

Wie viele Menschen erreichen deine Posts tatsächlich? Dokumentiere monatliche Entwicklungen.

Kosten pro Bewerbung

Teile deine Gesamtausgaben durch die Anzahl erhaltener Bewerbungen. Üblich sind 50-200€ pro Bewerbung.

Qualität der Bewerbungen

Nicht nur Quantität zählt. Wie viele Bewerber laden wir zum Gespräch ein? Wie viele stellen wir ein?

Tools für erfolgreiches Tracking

Für effektives Tracking brauchst du nicht unbedingt teure Software. Hier sind kostenlose und günstige Tools, die dir helfen:

Empfohlene Tracking-Tools

  • Google Analytics: Kostenlos, zeigt dir Website-Traffic, Herkunft der Besucher und Verhalten auf deiner Karriereseite
  • Meta Business Suite: Kostenlos, zeigt detaillierte Statistiken für Facebook und Instagram
  • TikTok Analytics: In der App integriert, zeigt Reichweite, Engagement und demografische Daten
  • Bitly: Kostenlos, erstellt verkürzte Links und trackt Klicks – ideal für gedruckte Materialien
  • Google Search Console: Kostenlos, zeigt, für welche Suchbegriffe deine Ausbildungsanzeigen gefunden werden

Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen

Eine oft unterschätzte Methode zur Reichweitensteigerung ist Employee Advocacy – also deine Mitarbeiter und besonders deine aktuellen Azubis zu Botschaftern zu machen. Persönliche Empfehlungen von echten Menschen sind weitaus glaubwürdiger als Unternehmenskommunikation.

So aktivierst du dein Team

  1. Erleichtere das Teilen: Erstelle fertige Inhalte, die Mitarbeiter einfach auf ihren privaten Social-Media-Kanälen teilen können.
  2. Incentiviere Empfehlungen: Biete Prämien für erfolgreiche Azubi-Empfehlungen (z.B. 250-500€ wenn ein empfohlener Kandidat die Ausbildung beginnt).
  3. Azubi-Content fördern: Ermutige Azubis, über ihre Erfahrungen zu berichten. Biete Unterstützung beim Erstellen von Content.
  4. Mitarbeiter-Stories nutzen: Lass verschiedene Teammitglieder regelmäßig ihre Perspektive auf Social Media teilen.
  5. Anerkennung zeigen: Würdige Mitarbeiter, die sich beim Recruiting engagieren, öffentlich.

Die perfekte Timing-Strategie

Wann du deine Ausbildungsanzeigen schaltest, kann einen großen Unterschied machen. Schüler haben unterschiedliche Phasen in ihrem Bewerbungsprozess, und du solltest zu den richtigen Zeitpunkten präsent sein.

Optimaler Zeitplan fürs Ausbildungsmarketing

  • September – November: Frühe Orientierungsphase, viele Schulen organisieren Berufsmessen. Baue Awareness auf.
  • Dezember – Februar: Hauptbewerbungsphase! Die meisten Bewerbungen gehen zwischen Januar und März ein. Maximale Sichtbarkeit wichtig.
  • März – Mai: Zweite Bewerbungswelle für Nachzügler. Zeige, dass du noch Plätze hast.
  • Juni – August: Letzte Möglichkeit für kurzfristige Besetzungen. Sprich Schüler an, die durchs Abi gefallen sind oder Studienabbrecher.
  • Ganzjährig: Baue kontinuierlich deine Arbeitgebermarke auf, auch wenn du nicht aktiv rekrutierst.

Beste Posting-Zeiten auf Social Media

Auch die Tageszeit spielt eine Rolle. Basierend auf Analysen von über 10.000 Social-Media-Posts im Ausbildungsmarketing zeigen sich folgende Muster:

Optimale Posting-Zeiten

  • Instagram: 17:00-19:00 Uhr (nach der Schule) und 20:00-22:00 Uhr (abends)
  • TikTok: 15:00-16:00 Uhr und 19:00-21:00 Uhr
  • Facebook: 18:00-20:00 Uhr (ältere Zielgruppe, Eltern)
  • LinkedIn: 08:00-09:00 Uhr und 17:00-18:00 Uhr (eher für technische/kaufmännische Ausbildungen)
  • YouTube: Sonntag bis Donnerstag 20:00-22:00 Uhr

Langfristige Arbeitgebermarke aufbauen

Reichweite ist nicht nur eine Frage von schnellen Kampagnen, sondern auch von langfristigem Markenaufbau. Unternehmen mit starker Arbeitgebermarke erhalten 50% mehr qualifizierte Bewerbungen und müssen deutlich weniger Budget in kurzfristige Werbung investieren.

Elemente einer starken Ausbildungsmarke

Konsistente Kommunikation

Nutze einheitliche visuelle Elemente, Tonalität und Botschaften über alle Kanäle hinweg. Schüler sollten dich sofort wiedererkennen.

Authentische Stories

Erzähle echte Geschichten von echten Azubis. Zeige Erfolge, aber auch Herausforderungen. Authentizität schafft Vertrauen.

Employer Value Proposition

Was macht eine Ausbildung bei dir besonders? Definiere klar dein Alleinstellungsmerkmal als Ausbildungsbetrieb.

Community Building

Schaffe eine Community rund um deine Ausbildung. Azubi-Events, Alumni-Netzwerke und aktive Social-Media-Gruppen stärken die Bindung.

Häufige Fehler vermeiden

Zum Abschluss noch ein Blick auf die häufigsten Fehler, die Unternehmen bei der Reichweitensteigerung ihrer Ausbildungsanzeigen machen – und wie du sie vermeidest.

Die 7 größten Fehler im Ausbildungsmarketing

  • Zu spät starten: Viele Unternehmen beginnen erst im März/April mit aktivem Recruiting – da haben die besten Kandidaten bereits unterschrieben. Starte früher!
  • Nur einen Kanal nutzen: Verlasse dich nicht nur auf Stellenbörsen oder nur auf Instagram. Nutze einen Multi-Channel-Mix.
  • Keine Erfolgsmessung: Ohne Tracking weißt du nicht, was funktioniert. Investiere Zeit in Analyse und Optimierung.
  • Zu formale Sprache: Schüler fühlen sich von Fachbegriffen und Unternehmenssprache abgeschreckt. Schreibe verständlich und persönlich.
  • Fehlende mobile Optimierung: Über 70% der Schüler nutzen ausschließlich das Smartphone. Deine Karriereseite MUSS mobil perfekt funktionieren.
  • Komplizierte Bewerbungsprozesse: Jeder zusätzliche Schritt im Bewerbungsprozess kostet dich 20-30% der Kandidaten. Mach es so einfach wie möglich!
  • Keine Antwort auf Bewerbungen: 40% der Bewerber hören nie etwas zurück. Das schadet deiner Arbeitgebermarke massiv. Antworte immer – auch bei Absagen!

Zusammenfassung: Dein Aktionsplan für mehr Reichweite

Die Reichweite deiner Ausbildungsanzeigen zu erhöhen ist keine Raketenwissenschaft, aber es erfordert Strategie, Kontinuität und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Hier ist dein kompakter Aktionsplan:

Der 90-Tage-Plan für maximale Reichweite

Woche 1-2: Analyse & Setup
Analysiere deine aktuellen Kanäle, richte Tracking ein, definiere Ziele und Budget.

Woche 3-4: Content-Erstellung
Erstelle hochwertige Fotos und Videos mit deinen Azubis, schreibe optimierte Stellenbeschreibungen, plane deine Content-Strategie.

Woche 5-8: Multi-Channel-Launch
Veröffentliche optimierte Anzeigen auf allen relevanten Plattformen, starte Social-Media-Kampagnen, kontaktiere Schulen für Kooperationen.

Woche 9-12: Optimierung & Skalierung
Analysiere erste Ergebnisse, optimiere schwache Kanäle, erhöhe Budget für erfolgreiche Maßnahmen, sammle Bewerbungen und gib schnelles Feedback.

Denke daran: Reichweite ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Die erfolgreichsten Ausbildungsbetriebe arbeiten das ganze Jahr über an ihrer Sichtbarkeit und Arbeitgebermarke. Starte heute mit den ersten Schritten – deine zukünftigen Azubis warten darauf, dich zu entdecken!

Wie viel Budget brauche ich, um die Reichweite meiner Ausbildungsanzeigen zu erhöhen?

Das hängt stark von deiner Region, der Anzahl der Ausbildungsplätze und der Konkurrenz ab. Für ein kleines Unternehmen mit 1-3 Ausbildungsplätzen solltest du mit mindestens 500-1.000€ pro Jahr für bezahlte Kanäle rechnen (Social Media Ads, Stellenportale). Zusätzlich entstehen Kosten für Content-Erstellung (Fotos, Videos). Viele effektive Maßnahmen wie Google for Jobs, IHK-Lehrstellenbörse oder organische Social-Media-Posts sind jedoch kostenlos und erfordern hauptsächlich Zeitinvestition. Ein Mix aus kostenlosen und bezahlten Maßnahmen ist für die meisten Unternehmen optimal.

Welcher Social-Media-Kanal ist am wichtigsten für Ausbildungsmarketing?

Das kommt auf deine Zielgruppe und Branche an. Für die meisten Unternehmen ist Instagram aktuell der wichtigste Kanal, da hier 85% der 14-19-Jährigen aktiv sind. TikTok gewinnt jedoch stark an Bedeutung, besonders bei der Generation Z (13-17 Jahre). Für technische und IT-Berufe kann auch LinkedIn sinnvoll sein. Am besten fährst du mit einem Multi-Channel-Ansatz: Nutze Instagram als Hauptkanal, ergänze mit TikTok für maximale Reichweite und teste weitere Kanäle je nach Ressourcen. Wichtiger als die Auswahl vieler Kanäle ist jedoch, auf den gewählten Kanälen regelmäßig und authentisch präsent zu sein.

Wann sollte ich mit dem Ausbildungsmarketing starten?

Idealerweise startest du bereits im September/Oktober des Vorjahres mit dem Aufbau deiner Reichweite und Arbeitgebermarke. Die Hauptbewerbungsphase liegt zwischen Januar und März – zu diesem Zeitpunkt solltest du maximale Sichtbarkeit haben. Viele der besten Kandidaten unterschreiben bereits bis Ende Februar. Wenn du spät dran bist, ist es nie zu spät anzufangen: Auch zwischen März und Juni gibt es noch viele Bewerber, und selbst im Sommer kannst du Kurzentschlossene oder Studienabbrecher erreichen. Wichtig ist jedoch, das Ausbildungsmarketing als ganzjährigen Prozess zu verstehen und kontinuierlich an deiner Sichtbarkeit zu arbeiten.

Wie messe ich den Erfolg meiner Maßnahmen zur Reichweitensteigerung?

Definiere klare Kennzahlen (KPIs) und tracke diese regelmäßig. Die wichtigsten Metriken sind: Anzahl der Bewerbungen, Herkunft der Bewerbungen (welcher Kanal), Bewerbungsquote (Bewerbungen pro 100 Aufrufe), Kosten pro Bewerbung, Qualität der Bewerbungen (wie viele Einladungen zu Gesprächen) und Social-Media-Kennzahlen wie Reichweite, Engagement-Rate und Follower-Wachstum. Nutze kostenlose Tools wie Google Analytics für deine Website, die Meta Business Suite für Instagram/Facebook und TikTok Analytics. Dokumentiere diese Zahlen monatlich in einer einfachen Excel-Tabelle, um Trends zu erkennen und deine Strategie anzupassen.

Was ist wichtiger: organische Reichweite oder bezahlte Werbung?

Beides hat seinen Platz in einer erfolgreichen Strategie. Organische Reichweite (also unbezahlte Posts, SEO, Schulkooperationen) ist nachhaltig, kosteneffizient und baut langfristig deine Arbeitgebermarke auf. Sie erfordert jedoch Zeit und Kontinuität. Bezahlte Werbung (Social Media Ads, Google Ads, Premium-Stellenportale) liefert schnellere Ergebnisse, ermöglicht präzises Targeting und kann kurzfristige Lücken füllen, kostet aber natürlich Geld. Die beste Strategie kombiniert beides: Baue organisch eine solide Basis auf und verstärke gezielt mit bezahlten Maßnahmen in der Hauptbewerbungsphase oder bei schwer zu besetzenden Stellen. Ein typisches Budget-Verhältnis könnte 60-70% organisch und 30-40% bezahlt sein.
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