Die Suche nach motivierten Auszubildenden stellt viele Unternehmen in Mittelsachsen vor große Herausforderungen. Der demografische Wandel, veränderte Berufswünsche junger Menschen und ein zunehmender Wettbewerb um Talente machen es erforderlich, neue Wege in der Azubi-Gewinnung zu gehen. Dieser Artikel zeigt Ihnen praxiserprobte Strategien, wie Sie als Unternehmen in Mittelsachsen erfolgreich Auszubildende finden und langfristig an Ihr Unternehmen binden können.

Übersicht

Die aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt in Mittelsachsen

Mittelsachsen steht stellvertretend für viele ländliche Regionen in Deutschland vor besonderen Herausforderungen bei der Azubi-Gewinnung. Die Region zwischen Freiberg, Döbeln und Mittweida bietet zwar vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten in Industrie, Handwerk und Dienstleistung, doch die Anzahl der Schulabgänger sinkt kontinuierlich.

2.847
Ausbildungsbetriebe in Mittelsachsen
42%
Betriebe mit Besetzungsproblemen
1.650
Ausbildungsplätze pro Jahr

Der Wettbewerb um geeignete Auszubildende hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft. Während früher Unternehmen aus vielen Bewerbungen auswählen konnten, müssen sie heute aktiv um junge Talente werben. Besonders im Handwerk, in technischen Berufen und im Gesundheitswesen zeigt sich ein deutlicher Fachkräftemangel, der bereits in der Ausbildung beginnt.

Warum traditionelle Recruiting-Methoden nicht mehr ausreichen

Viele Unternehmen in Mittelsachsen setzen noch immer auf bewährte, aber zunehmend weniger effektive Methoden der Azubi-Suche. Eine klassische Stellenanzeige in der Zeitung oder auf der eigenen Website reicht heute bei weitem nicht mehr aus, um die Aufmerksamkeit junger Menschen zu gewinnen.

Die veränderten Erwartungen der Generation Z

Junge Menschen zwischen 13 und 15 Jahren, die aktuell vor der Berufswahl stehen, haben völlig andere Informationsgewohnheiten als frühere Generationen. Sie erwarten:

  • Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag
  • Direkten Kontakt zu aktuellen Azubis und Ausbildern
  • Digitale Bewerbungsprozesse ohne umständliche Papierbewerbungen
  • Schnelle Rückmeldungen und transparente Kommunikation
  • Informationen über Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven
  • Flexible Arbeitsmodelle und Work-Life-Balance
  • Sinnstiftende Tätigkeiten mit gesellschaftlichem Mehrwert

Wichtig zu wissen: Schülerinnen und Schüler recherchieren heute hauptsächlich online und mobil. Über 80% informieren sich über Social Media Kanäle über potenzielle Arbeitgeber. Wer hier nicht präsent und attraktiv aufgestellt ist, wird schlichtweg nicht wahrgenommen.

Erfolgreiche Strategien zur Azubi-Gewinnung in Mittelsachsen

Um in der heutigen Zeit erfolgreich Auszubildende zu finden, benötigen Unternehmen einen durchdachten Mix aus verschiedenen Maßnahmen. Hier sind die wirksamsten Ansätze für Betriebe in Mittelsachsen:

Präsenz bei regionalen Schülern aufbauen

Der persönliche Kontakt zu Schülerinnen und Schülern bleibt trotz Digitalisierung ein entscheidender Erfolgsfaktor. Statt zu warten, bis sich Jugendliche bei Ihnen bewerben, sollten Sie proaktiv auf sie zugehen und Ihr Unternehmen erlebbar machen.

Praktische Aufgabenstellungen anbieten

Präsentieren Sie Ihr Unternehmen über konkrete, spannende Aufgaben, die Schüler lösen können. Dies gibt authentische Einblicke in den Berufsalltag und weckt Interesse auf natürliche Weise.

Schnuppertage und Ferienjobs

Bieten Sie niedrigschwellige Möglichkeiten, Ihr Unternehmen kennenzulernen. Ferienjobs sind ideale Testphasen für beide Seiten und schaffen Vertrauensbasis.

Kooperationen mit Schulen

Bauen Sie langfristige Partnerschaften mit Oberschulen und Gymnasien in Freiberg, Döbeln, Mittweida und Umgebung auf. Bieten Sie Betriebsbesichtigungen und Praxistage an.

Ausbildungsbotschafter einsetzen

Lassen Sie Ihre aktuellen Azubis zu Wort kommen. Peer-to-Peer-Kommunikation ist besonders glaubwürdig und authentisch.

Regionale Berufsmessen nutzen

Präsentieren Sie sich auf Ausbildungsmessen in Mittelsachsen mit interaktiven Ständen, an denen Schüler selbst aktiv werden können.

Online-Plattformen gezielt bespielen

Nutzen Sie regionale Plattformen, die Schüler und Unternehmen direkt zusammenbringen und authentische Einblicke in den Arbeitsalltag ermöglichen.

Die digitale Sichtbarkeit optimieren

Eine moderne, ansprechende Online-Präsenz ist heute Pflicht. Ihre Website sollte nicht nur informieren, sondern begeistern und zum Handeln animieren.

Checkliste: Ihre Karriereseite muss diese Punkte erfüllen

  • Mobile Optimierung – über 70% der Schüler suchen vom Smartphone aus
  • Videos von echten Azubis und ihrem Arbeitsalltag
  • Virtuelle Rundgänge durch Ihr Unternehmen
  • Klare Darstellung der Ausbildungsberufe mit konkreten Tätigkeiten
  • One-Click-Bewerbung oder einfaches Kontaktformular
  • Informationen zu Vergütung, Benefits und Zusatzleistungen
  • Ansprechpartner mit Foto und direkten Kontaktdaten

Social Media strategisch einsetzen

Instagram, TikTok und YouTube sind die Plattformen, auf denen sich Ihre Zielgruppe aufhält. Eine authentische Präsenz auf diesen Kanälen kann Ihre Arbeitgeberattraktivität erheblich steigern.

Content-Ideen für Social Media

  • Tag im Leben eines Azubis: Begleiten Sie Ihre Auszubildenden einen Tag lang mit der Kamera
  • Behind the Scenes: Zeigen Sie, was bei Ihnen hinter den Kulissen passiert
  • Azubi-Challenges: Erstellen Sie unterhaltsame Herausforderungen mit Bezug zu Ihren Ausbildungsberufen
  • FAQ-Videos: Lassen Sie Ihre Azubis häufige Fragen beantworten
  • Erfolgsgeschichten: Zeigen Sie Karrierewege ehemaliger Azubis
  • Schnuppertag-Einladungen: Bewerben Sie niedrigschwellige Kennenlern-Angebote

Der optimale Bewerbungsprozess für Schüler

Ein komplizierter Bewerbungsprozess schreckt viele potenzielle Kandidaten ab. Besonders Schüler, die zum ersten Mal eine Bewerbung schreiben, benötigen einen einfachen, transparenten Ablauf.

So gestalten Sie einen schülerfreundlichen Bewerbungsprozess

Phase 1: Erstkontakt vereinfachen

Ermöglichen Sie eine unkomplizierte erste Kontaktaufnahme – per WhatsApp, E-Mail oder über ein einfaches Formular. Fordern Sie keine vollständigen Bewerbungsunterlagen für ein erstes Kennenlernen.

Phase 2: Schnelles Feedback geben

Reagieren Sie innerhalb von 48 Stunden auf Anfragen. Schnelle Rückmeldungen signalisieren Wertschätzung und Interesse.

Phase 3: Persönliches Kennenlernen ermöglichen

Laden Sie zu einem Schnuppertag oder Praktikum ein, bevor Sie eine formale Bewerbung verlangen. So können beide Seiten prüfen, ob es passt.

Phase 4: Transparente Kommunikation

Informieren Sie klar über die nächsten Schritte, Zeitpläne und Erwartungen. Vermeiden Sie lange Wartezeiten ohne Information.

Praxis-Tipp

Erstellen Sie ein „Azubi-Willkommenspaket“ für Schnuppertage: Eine Mappe mit Infos über Ihr Unternehmen, den Ausbildungsberuf, ein kleines Geschenk (z.B. Firmenkugelschreiber) und einen persönlichen Ansprechpartner. Solche Details bleiben in Erinnerung und zeigen Wertschätzung.

Besonderheiten der Region Mittelsachsen nutzen

Mittelsachsen bietet spezifische Vorteile, die Sie in Ihrer Azubi-Werbung hervorheben sollten. Die Region ist geprägt von einer starken industriellen Tradition, innovativen mittelständischen Unternehmen und einer hohen Lebensqualität.

Regionale Argumente für Ihre Azubi-Gewinnung

Standortvorteile betonen

Günstige Lebenshaltungskosten, kurze Wege, gute Verkehrsanbindung nach Dresden, Chemnitz und Leipzig. Die Nähe zur Natur und gleichzeitig zu Großstädten ist ein Pluspunkt.

Traditionsbewusstsein mit Innovation verbinden

Freiberg als Universitätsstadt mit jahrhundertelanger Bergbautradition steht für Qualität und Zukunftsorientierung. Nutzen Sie diese Reputation.

Regionale Identität schaffen

Viele junge Menschen aus Mittelsachsen möchten in ihrer Heimatregion bleiben. Zeigen Sie, dass man hier hervorragende Karrierechancen hat.

Netzwerke in der Region aktivieren

Arbeiten Sie mit der IHK Chemnitz, der Handwerkskammer, lokalen Wirtschaftsförderungen und Bildungsträgern zusammen.

Langfristige Bindung von Auszubildenden

Die Gewinnung von Azubis ist nur der erste Schritt. Mindestens genauso wichtig ist es, dass Ihre Auszubildenden die Ausbildung erfolgreich abschließen und danach im Unternehmen bleiben. Die Ausbildungsabbruchquote liegt bundesweit bei etwa 25% – ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden für Unternehmen.

Erfolgreiche Ausbildungsgestaltung

  • Strukturierter Einarbeitungsplan für die ersten Wochen
  • Feste Ansprechpartner und Mentoren
  • Regelmäßige Feedbackgespräche und Entwicklungsmöglichkeiten
  • Integration in das Team durch gemeinsame Aktivitäten
  • Weiterbildungsangebote und Perspektiven nach der Ausbildung
  • Angemessene Ausbildungsvergütung und attraktive Zusatzleistungen
  • Moderne Ausstattung und zeitgemäße Arbeitsmittel
  • Flexible Arbeitszeiten, wo möglich

Benefits, die bei Schülern punkten

Neben einer fairen Vergütung spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für einen Ausbildungsplatz:

  • Mobilitätsunterstützung: Zuschuss zum Führerschein, Jobticket oder Fahrtkostenzuschuss
  • Technische Ausstattung: Laptop oder Tablet für die Berufsschule
  • Gesundheitsförderung: Fitnessstudio-Mitgliedschaft oder Gesundheitskurse
  • Zusätzliche Urlaubstage: Mehr als gesetzlich vorgeschrieben
  • Übernahmezusage: Sicherheit für die Zeit nach der Ausbildung
  • Prämien: Belohnung für gute Leistungen in Berufsschule und Betrieb
  • Auslandserfahrung: Möglichkeit für Auslandspraktika während der Ausbildung

Erfolgsmessung und kontinuierliche Optimierung

Um Ihre Strategien zur Azubi-Gewinnung kontinuierlich zu verbessern, sollten Sie verschiedene Kennzahlen im Blick behalten und regelmäßig auswerten.

Wichtige Kennzahlen (KPIs) für Ihr Azubi-Recruiting

  • Anzahl der Bewerbungen pro ausgeschriebener Stelle: Zeigt die Attraktivität Ihrer Angebote
  • Qualität der Bewerbungen: Wie viele Bewerber erfüllen Ihre Mindestanforderungen?
  • Quelle der Bewerbungen: Über welche Kanäle kommen die besten Kandidaten?
  • Time-to-Hire: Wie lange dauert es von der Stellenausschreibung bis zur Vertragsunterzeichnung?
  • Ausbildungsabbruchquote: Wie viele Azubis brechen die Ausbildung ab?
  • Übernahmequote: Wie viele Azubis bleiben nach der Ausbildung im Unternehmen?
  • Zufriedenheit der Azubis: Regelmäßige Befragungen zur Ausbildungsqualität

Tipp zur Erfolgsmessung: Fragen Sie alle neuen Azubis beim Vertragsabschluss, wie sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden sind und was den Ausschlag für ihre Entscheidung gegeben hat. Diese Informationen sind Gold wert für die Optimierung Ihrer Recruiting-Strategie.

Typische Fehler bei der Azubi-Gewinnung vermeiden

Viele Unternehmen machen immer wieder die gleichen Fehler, die potenzielle Bewerber abschrecken oder den Prozess unnötig erschweren. Hier die häufigsten Stolpersteine:

Die sieben größten Fehler im Azubi-Recruiting

1. Unattraktive Stellenanzeigen

Lange Textwüsten voller Anforderungen ohne Informationen zu den Benefits und der Unternehmenskultur schrecken ab. Zeigen Sie, was Sie bieten, nicht nur was Sie erwarten.

2. Zu späte Rekrutierung

Viele Betriebe beginnen erst im Frühjahr mit der Suche für den Ausbildungsstart im Herbst. Die besten Kandidaten sind dann bereits vergeben. Starten Sie mindestens ein Jahr vorher!

3. Komplizierte Bewerbungsprozesse

Formale Anforderungen und umständliche Prozesse schrecken Schüler ab. Machen Sie es so einfach wie möglich.

4. Lange Reaktionszeiten

Wer Wochen auf eine Antwort wartet, hat sich längst woanders beworben. Schnelligkeit ist ein Wettbewerbsvorteil.

5. Fehlende digitale Präsenz

Ohne Social Media und moderne Website werden Sie von der Zielgruppe schlicht nicht gefunden. Gehen Sie dorthin, wo sich Schüler informieren.

6. Unrealistische Anforderungen

Einen Notendurchschnitt von 1,5 für eine handwerkliche Ausbildung zu fordern, grenzt viele talentierte junge Menschen aus. Geben Sie auch Quereinsteigern eine Chance.

7. Mangelnde Ausbildungsqualität

Schlechte Erfahrungen sprechen sich herum. Investieren Sie in gute Ausbilder und eine strukturierte Ausbildung – das ist die beste Werbung.

Zukunftstrends im Azubi-Recruiting

Die Azubi-Gewinnung wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern. Unternehmen, die frühzeitig auf neue Trends setzen, verschaffen sich Wettbewerbsvorteile.

Diese Entwicklungen sollten Sie im Blick behalten

Künstliche Intelligenz im Recruiting

KI-gestützte Chatbots auf Ihrer Website können erste Fragen beantworten und den Bewerbungsprozess einleiten. Dabei sollte aber immer die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt bestehen.

Virtual Reality Betriebsbesichtigungen

360-Grad-Videos oder VR-Brillen ermöglichen es Schülern, Ihr Unternehmen virtuell zu erkunden – besonders wertvoll für erste Eindrücke aus der Ferne.

Gamification

Spielerische Elemente im Bewerbungsprozess machen Spaß und geben Aufschluss über Fähigkeiten. Online-Challenges oder Quiz zu Ihren Ausbildungsberufen können Interesse wecken.

Micro-Internships

Sehr kurze Praktika von wenigen Tagen ermöglichen schnelle Einblicke ohne großen Zeitaufwand für Schüler – ideal für erste Kontakte.

Influencer-Marketing

Zusammenarbeit mit regionalen Influencern oder eigenen „Azubi-Influencern“ kann Reichweite bei der Zielgruppe schaffen.

Praktische Umsetzung: Ihr 6-Monats-Plan

Sie wissen nun, welche Strategien funktionieren. Doch wie setzen Sie das konkret um? Hier ein praxiserprobter Fahrplan für die nächsten sechs Monate:

Monat 1: Analyse und Vorbereitung

  • Ist-Analyse: Wie läuft Ihr aktuelles Azubi-Recruiting?
  • Zieldefinition: Wie viele Azubis brauchen Sie in welchen Bereichen?
  • Ressourcen planen: Budget, Personal, Zeit
  • Ausbildungsmarketing-Konzept erstellen

Monat 2: Grundlagen schaffen

  • Karriereseite überarbeiten und modernisieren
  • Social-Media-Profile einrichten oder optimieren
  • Videos mit aktuellen Azubis drehen
  • Bewerbungsprozess vereinfachen

Monat 3: Sichtbarkeit erhöhen

  • Regelmäßige Social-Media-Beiträge starten
  • Schulkooperationen anbahnen
  • Erste Schnuppertage anbieten
  • Auf regionalen Plattformen präsent sein

Monat 4: Kontakte knüpfen

  • Ausbildungsmessen besuchen
  • Schulveranstaltungen durchführen
  • Netzwerk zu anderen Ausbildungsbetrieben aufbauen
  • Ausbildungsbotschafter schulen

Monat 5: Aktiv werben

  • Gezielte Kampagnen für freie Ausbildungsplätze
  • Bewerbungen bearbeiten und Kennenlerntermine vereinbaren
  • Praktika und Schnuppertage durchführen
  • Feedback von Teilnehmern einholen

Monat 6: Auswerten und optimieren

  • Kennzahlen auswerten: Was hat funktioniert?
  • Strategie anpassen basierend auf Erfahrungen
  • Auswahlgespräche und Vertragsabschlüsse
  • Planung für das nächste Ausbildungsjahr starten

Unterstützung und Fördermöglichkeiten in Mittelsachsen

Sie müssen die Herausforderung der Azubi-Gewinnung nicht allein bewältigen. In Mittelsachsen gibt es verschiedene Institutionen und Programme, die Unternehmen unterstützen.

Anlaufstellen für Ausbildungsbetriebe

  • IHK Chemnitz, Geschäftsstelle Freiberg: Beratung zu allen Fragen rund um die Ausbildung, Vermittlungsservice
  • Handwerkskammer Chemnitz: Speziell für Handwerksbetriebe, Unterstützung bei der Ausbildungsorganisation
  • Agentur für Arbeit Freiberg: Ausbildungsvermittlung, Berufsberatung, finanzielle Förderung
  • Wirtschaftsförderung Mittelsachsen: Regionale Projekte und Netzwerke für Ausbildungsbetriebe
  • Bildungsträger und Berufsschulen: Kooperationsmöglichkeiten und gemeinsame Projekte

Förderprogramme nutzen

Es gibt verschiedene finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Ausbildungsbetriebe:

  • Ausbildungsprämie: Für Betriebe, die trotz Corona-bedingter Schwierigkeiten ausbilden
  • Assistierte Ausbildung (AsA): Unterstützung bei der Ausbildung von Jugendlichen mit Förderbedarf
  • Einstiegsqualifizierung (EQ): Geförderte Langzeitpraktika als Vorstufe zur Ausbildung
  • Verbundausbildung: Kooperation mehrerer Betriebe bei der Ausbildung

Fazit: Erfolgreiche Azubi-Gewinnung erfordert aktives Handeln

Die Zeiten, in denen Unternehmen aus einer Vielzahl von Bewerbungen auswählen konnten, sind vorbei. Heute müssen Sie als Arbeitgeber aktiv werden, um junge Talente für Ihr Unternehmen zu begeistern. Das erfordert Zeit, Kreativität und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

Ihre Erfolgsfaktoren auf einen Blick

  • Authentische Präsentation Ihres Unternehmens über praktische Aufgaben
  • Moderne, digitale Kommunikation auf den Kanälen der Zielgruppe
  • Einfache, schnelle Bewerbungsprozesse
  • Persönlicher Kontakt und niedrigschwellige Kennenlern-Angebote
  • Attraktive Rahmenbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten
  • Langfristige Beziehungspflege zu Schulen und Schülern
  • Kontinuierliche Optimierung basierend auf Kennzahlen und Feedback

Besonders vielversprechend ist es, wenn Sie Schülerinnen und Schüler über konkrete, spannende Aufgabenstellungen an Ihr Unternehmen heranführen. Dieser praxisnahe Ansatz gibt authentische Einblicke in den Arbeitsalltag und schafft eine natürliche Verbindung zwischen jungen Menschen und Ihrem Betrieb. So werden aus interessierten Schülern motivierte Bewerber, die bereits wissen, was sie bei Ihnen erwartet.

Die Region Mittelsachsen bietet mit ihrer mittelständischen Wirtschaftsstruktur, der industriellen Tradition und der hohen Lebensqualität beste Voraussetzungen für erfolgreiche Ausbildung. Nutzen Sie diese Potenziale und positionieren Sie sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb, der jungen Menschen eine Perspektive in ihrer Heimatregion bietet.

Der Aufwand für professionelles Azubi-Recruiting lohnt sich: Gut ausgebildete Fachkräfte, die von Anfang an Ihre Unternehmenskultur kennen und schätzen, sind das wertvollste Kapital für die Zukunft Ihres Unternehmens. Beginnen Sie heute damit, die Fachkräfte von morgen zu gewinnen!

Wann sollte ich mit der Suche nach Auszubildenden für das nächste Jahr beginnen?

Idealerweise beginnen Sie bereits 12 bis 18 Monate vor Ausbildungsbeginn mit ersten Kontakten zu Schülern. Die aktive Rekrutierung sollte spätestens im Herbst des Vorjahres starten. Viele Schüler treffen ihre Entscheidung bereits im Winter, sodass Sie im Frühjahr oft schon zu spät dran sind. Frühe Kontakte durch Praktika, Schnuppertage oder spannende Aufgabenstellungen erhöhen Ihre Chancen erheblich.

Wie kann ich als kleines Unternehmen mit großen Betrieben um Azubis konkurrieren?

Kleine und mittelständische Unternehmen haben durchaus Vorteile gegenüber Großkonzernen: persönlichere Betreuung, vielseitigere Aufgaben, flache Hierarchien und oft familiärere Atmosphäre. Setzen Sie auf authentische Kommunikation, direkten Kontakt zu Geschäftsführung und Azubis, sowie flexible, individuelle Lösungen. Viele Schüler schätzen die Überschaubarkeit und den engen Zusammenhalt in kleineren Betrieben. Nutzen Sie regionale Plattformen und persönliche Netzwerke, um sichtbar zu werden.

Welche Social-Media-Kanäle sind für die Azubi-Gewinnung am wichtigsten?

Für die Zielgruppe der 13- bis 15-Jährigen sind Instagram und TikTok die wichtigsten Plattformen. YouTube wird intensiv für Recherchen genutzt. Facebook spielt für diese Altersgruppe kaum noch eine Rolle. Beginnen Sie mit Instagram, da hier der Einstieg am einfachsten ist. Posten Sie regelmäßig authentische Einblicke in Ihren Arbeitsalltag, lassen Sie Ihre Azubis zu Wort kommen und zeigen Sie die Menschen hinter dem Unternehmen. Wichtiger als perfekte Hochglanzbilder ist Authentizität.

Was sollte eine Ausbildungsvergütung in Mittelsachsen mindestens betragen?

Seit 2024 gilt in Deutschland eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung, die je nach Ausbildungsjahr zwischen 649 Euro (1. Jahr) und 895 Euro (4. Jahr) liegt. Um wettbewerbsfähig zu sein, sollten Sie jedoch deutlich darüber liegen. In Mittelsachsen zahlen attraktive Arbeitgeber im ersten Lehrjahr zwischen 900 und 1.100 Euro, abhängig von Branche und Beruf. Wichtig ist auch, dass die Vergütung in den Folgejahren spürbar steigt. Informieren Sie sich über branchenübliche Tarife und positionieren Sie sich im oberen Mittelfeld.

Wie wichtig ist eine Übernahmegarantie nach der Ausbildung?

Eine Übernahmegarantie ist ein sehr starkes Argument in der Azubi-Gewinnung und nimmt jungen Menschen die Sorge vor einer ungewissen Zukunft. Falls Sie eine Übernahme bei guten Leistungen zusichern können, sollten Sie dies deutlich kommunizieren. Falls eine Garantie nicht möglich ist, formulieren Sie zumindest die grundsätzliche Absicht zur Übernahme und zeigen Sie Karriereperspektiven auf. Statistiken zeigen, dass über 70% der Azubis eine hohe Übernahmewahrscheinlichkeit als sehr wichtig bei der Ausbildungsplatzwahl einstufen.
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